ATLANTIS BASEL
The Voice of Island

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Anna Gréta (piano, vocals, keys) | Samuel Löfdahl (electric and double bass) | Hannes Sigfridsson (drumset)

Das Neue kommt bei Anna Gréta auf leisen Sohlen und im scheinbar gut eingetragenen Gewand daher. Ruhige, heiter-melancholische Songs trägt die junge isländische, in Reykjavik aufgewachsene Musikerin, die seit ihrem Jazz-Studium am Royal College of Music in Stockholm lebt, in Basel vor. Eingängige, Pop-orientierte, bildhafte Musik – genau das also, was man gemeinhin mit «Nordic Jazz» verbindet. Zumal vieles auf ihrem Album «Nightjar in the Northern Sky» auf Naturbeobachtung gründet, auch so ein Klischee der nordischen Musik.
Doch hört und sieht man genauer hin, ist das nur die Oberfläche. Schon im Titelstück von der seltenen Nachtschwalbe, die sie einst vor Nordlichtern erblicken konnte, steht das Birdwatching als Metapher für die Suche nach dem Besonderen und dem Eigentlichen. Fast alle der mit einer Ausnahme selbst geschriebenen Songtexte von Gréta besitzen einen doppelten Boden. Und auch der Gesang klingt nur im ersten Moment nach dem ätherischen Pop-Jazz so vieler skandinavischer Vokalistinnen. Näher betrachtet ist es kein Sängerinnen- sondern ein Pianistinnen-Gesang. Gréta kommt ja ganz vom Klavier her, hat es erst klassisch studiert, hat dann zum Jazz gewechselt und hat für dieses Album erstmals überhaupt gesungen. Eine nordic-night vom Feinsten, nicht nur für Islandfans!

Ruedi Tobler