VOLKSHAUS BASEL
Piano Summit

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Bitte beachten Sie liebe Konzertbesucherinnen und -besucher:
Das Konzert wird gemäss der Vorgabe GGG (Geimpft, Genesen, Getestet) durchgeführt. Weitere Infos dazu finden Sie ganz unten auf dieser Seite.

Michael Wollny solo (piano)

«Am 20. Juli 1969 verließen Neil Armstrong und Edwin "Buzz" Aldrin das Schiff Columbia, um wenige Stunden später als erste Menschen auf dem Mond zu landen. An Bord zurück blieb Michael Collins, der den darauffolgenden Tag, auf die Rückkehr seiner Kollegen wartend, alleine um den Mond kreiste und bei jeder Umrundung jeweils 46:38 Minuten lang von Blick- und Funkkontakt mit der Erde ausgeschlossen war. In der damaligen Berichterstattung hatte das seine Stilisierung als „vermutlich einsamster Mensch aller Zeiten“ zur Folge; auf diesen Umstand angesprochen, erklärte Collins stets, dass seine Solo-Umkreisung des Mondes trotz seiner Einsamkeit von folgenden Gemütszuständen geprägt war: „awareness, anticipation, satisfaction, confidence, almost exultation.» (Michael Wollny)

Manchmal schreibt der Zufall die erstaunlichsten Geschichten. Ein gutes Dutzend Alben als Leader und über 15 Jahre als Recording-Artist hat sich Michael Wollny Zeit gelassen, für sein erstes „klassisches“ Piano Solo Album. Zu gross waren seine Neugier und Lust am Zusammenspiel mit anderen musikalischen Partnern, dem gemeinsamen Finden neuer, ungehörter Musik. Piano Solo, ob auf der Bühne oder im Studio – das ist in der Regel eine einsame Angelegenheit. Doch Anfang 2020 schien die Zeit reif für den Blick nach innen, das Forschen in Wollnys grenzenlosem, über die Jahre immer weiter gewachsenen Fundus aus Musik, Geschichten, Gedanken, Stimmungen, Bildern und Begegnungen. Und dann fällt der zumindest äusserlich einsame Akt der Soloaufnahme im April 2020 mitten in den weltweiten Lockdown. Eine Zeit des Rückzugs nach innen, in der die Welt plötzlich klein und leise wird, von einem Moment auf den anderen ihr Tempo verliert, in dem ihre Reizflut plötzlich abreisst und in der sich die Menschen auf sich selbst besinnen.

46 Minuten und 38 Sekunden – so lange dauerte Collins’ Blackout im All – genauso lange wie Wollnys Album «Mondenkind».


Feigenwinter 3: Hans Feigenwinter (Klavier, Komposition) | Arno Troxler (Schlagzeug) | Wolfgang Zwiauer (E-Bass) | ARTE Quartett (Saxophone)

Welturaufführung im Rahmen der Festivitäten «Carl Spitteler: 100 Jahre Literaturnobelpreis 1919–2019»

Nach dem erfolgreichen Projekt «Gang», welches 1998 zur Uraufführung kam und auf einer CD dokumentiert wurde, wird zwei Jahrzente später der Faden wieder aufgenommen und weitergesponnen. Zwei Ensembles treffen sich. Unter neuen Vorzeichen. Nach zahlreichen Kompositionen für das ARTE Quartett und zwei Alben von FEIGENWINTER 3, bilden die Mitglieder dieser zwei Ensembles erstmals ein gemeinsames, für eine zu gleichen Teilen von Improvisation und Komposition bestimmten Musik, die Bezug nimmt zur Romatik Carl Spittelers, dem einzigen Schweizer Schriftsteller, der den Nobelpreis für Literatur erhielt.

«Meine Kompositionen zu ‘An- und Einsichten Carl Spittelers’ sind eine Sammlung von neun Stücken, die so auch in ihrer Aufeinanderfolge gedacht sind. Es ist Musik für ein instrumentales Septett, Musik, die Komponiertes und Improvisiertes gleichermassen integriert. Jazzmusik, ohne Programm, ohne Worte. Vergegenwärtige ich mir diesen Zyklus, komponiert anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Nobelpreises für Spitteler, so taucht eine gleichzeitig sehr einfache und heikle Frage auf: wie kann absolute Musik Bezug nehmen zum geschriebenen Wort? Kann sie es überhaupt? Wort und Musik können parallel nebeneinander laufen. Diese Parallelität kann sicher sehr inspirierend sein. Die Ambition einer direkten Vertonung eines Textes als reine Musik hat jedoch schnell einmal etwas Anmassendes; es ist eine Falle, in die ich nicht hineintappen wollte bei meiner Kompositionsarbeit.

Gerade jedoch über diesen Konflikt konnte ich in Spittelers ‘Extramundana’, im Mythus (VII), einen Kommentar des Dichters lesen, der diesen Konflikt gleichzeitig erwähnt und sich darüber lustig macht, in dem er sich über das Problematische des Multimedialen an sich auslässt: Spitteler mokiert sich dort über die ‘Schlucker-Pfuscher’, die ein Schauspiel erfinden, das für alle Sinne funktionieren soll, oder wie er es ausdrückt, ‘mit allen möglichen Organen’ genossen werden kann. Solche Kunst bestehe bestenfalls aus ein paar ‘schlauen Pfiffen’, sei ein ‘Gedankenquetschen’, dass dann nur wenige ‘Geisteströpflein’ zu Vorschein bringe.»
(Hans Feigenwinter 2019)


Wichtige Infos für alle Zuschauerinnen und Zuschauer

Der Einlass erfolgt gemäss der GGG-Vorgabe (Geimpft, Genesen, Getestet). Aus diesem Grund muss unser Personal beim Einlass folgendes kontrollieren:
- Ticket
- Personalausweis
- Covid-19 Impfzertifikat/Impfausweis oder Corona-Bestätigung des Kantons für Genesene oder negatives Testergebnis Antigenschnelltest (siehe weitere Infos unten)

Es gibt keine freie Platzwahl. Offbeat teilt die Plätze zu.

Keine Maskenpflicht mehr im Konzertsaal am Sitzplatz während des Konzerts.

Kein Contact Tracing mehr.

Weitere Infos zu den Antigentests:
Im Kanton Basel-Stadt sind solche Schnell-Tests in über 70 Teststellen in Kliniken, Labors und Arztpraxen möglich. Auch mehrere Apotheken im Kanton Basel-Stadt bieten solche kostenlosen individuelle Schnelltests an. Die Abrechnung der Schnelltests ist schweizweit einheitlich geregelt und erfolgt via Leistungserbringer (Apotheke) an den Versicherer (Krankenkasse) der getesteten Person. Die Tests sind von Franchise und Selbstbehalt ausgenommen. Testwillige sollten also ihre Krankenversicherungskarte zum Test in der Apotheke mitnehmen.