STADTCASINO BASEL – MUSIKSAAL
India meets Jazz

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Zakir Hussain (* 9. März 1951 in Bombay, Indien) gilt als der profilierteste lebende Tabla-Spieler. Neben der Tabla spielt Hussain unter anderem die zweifelligen indischen Röhrentrommeln Dhol, Dholak, Dholki und Khol sowie die Kesseltrommel Duggi.Außerhalb Indiens ist er vor allem für seine Mitwirkung bei John McLaughlin's Gruppe Shakti, den Aufnahmen mit verschiedenen Perkussion-Ensembles (z. B. Diga Rhythm Band, Planet Drum, Rhythm Experience) und seine Zusammenarbeit mit Musikern wie George Harrison, Joe Henderson, Van Morrison, Jack Bruce, Tito Puente, Pharoah Sanders, Billy Cobham, Mickey Hart, Trilok Gurtu oder Bill Laswell (Material, Tabla Beat Science) bekannt.Die nordindische Musiktradition, aus der er kommt, spielt aber immer noch die bedeutendste Rolle in seinem musikalischen Schaffen. Wie er selbst sagt, spielt er zu 80 Prozent klassische indische Musik. Dass er als Musiker in seiner Heimat längst anerkannt ist, zeigt sich auch darin, dass er ein gefragter Mitmusiker von Meistern wie Ravi Shankar (Sitar), Ali Akbar Khan (Sarod), Shiv Kumar Sharma (Santur) oder dem Kathak-Tänzer Birju Maharaj ist.

Dave Holland studierte an der Guildhall School of Music and Drama und spielte zunächst mit Alexis Korner, anschließend als Hausbassist in Ronnie Scott’s Jazz Club in London, erforschte aber auch den Free Jazz im Spontaneous Music Ensemble von John Stevens und Trevor Watts. Nachdem Miles Davis ihn in Ronnie Scott's Club live gehört hatte, lud er Holland nach Amerika ein, ließ danach aber nichts mehr von sich hören. Holland reiste dennoch nach New York City. Dort traf er zunächst Herbie Hancock, Davis’ damaligen Pianisten, der ihn zu Miles Davis brachte. Durch sein Mitwirken an dessen Album Bitches Brew wurde Holland dann international bekannt.Holland spielte bald darauf mit Chick Corea, Barry Altschul und Anthony Braxton im Trio und Quartett. Ebenso veröffentlichte er Soloalben bzw. eine Duoplatte mit Basskollege Barre Phillips. Zu dieser Zeit arbeitete er für ECM auch mit John Abercrombie und Jack DeJohnette, die ebenfalls Einfluss auf die Jazzentwicklung der 1970er nahmen. Diese Zusammenarbeit wurde in den frühen 1990ern mit zwei weiteren Alben wieder aufgenommen. Immer wieder trat er auch mit Karl Berger auf.Holland ist bekannt als Komponist mit folksongähnlichen Motiven, asymmetrischen Rhythmen und zwei- oder mehrstimmigen Themen (meist Posaune und Saxophon).Er erhielt 2000 eine Ehrendoktorwürde des Berklee College of Music. Zurzeit lebt er in New York.

CD-Review:  Eine grandiose Verschmelzung aus Jazz und indisch-orientalischer Musik von einer wahren Super¬group. Man begann zu siebt, übrig blieben die „glorreichen drei“. Es war Tablavirtuose Zakir Hussain, der für die Non-Profit-Organisation SFJazz ein Projekt mit Jazzmusikern aus Indien plus Dave Holland und Chris Potter initiierte. Unter dem Bandnamen „Crosscurrents“ ging man als Septett auf Tour, reduzierte sich dann aber auf das musikalische Skelett Melodie, Bass, Rhythmus. Das „Crosscurrents Trio“ war geboren. Auf dem Debütalbum macht der Kollektivname freilich den Einzelnamen Platz, fein in alphabetischer Folge: Holland und Hussein, zwei Altmeister, die den Jazz, seine Entgrenzungs- und Fusionstendenzen seit Jahrzehnten mitgeprägt haben; Potter, einer der profiliertesten Saxofonisten der jüngeren Generation.
Jeder von ihnen bringt zwei, drei Stücke mit – Holland sinnigerweise gerade solche („Mazad“, „Bedouin Trail“), die er schon 1997 für Anouar Brahems fantastisches Trioalbum „Thimar“ (mit John Surman) konzipierte. Die neuen Versionen sind ebenso wenig indische, wie die damaligen tunesische Musik waren, doch hier wie da fügen sie sich in ein faszinierendes, „indo-orientalisch“ gefärbtes World-Jazz-Ganzes. Die beiden „Westler“ agieren mit Hussain auf einem Level, das keine Genregrenzen kennt. Ihre beseelten Binnendialoge mit dem Tablameister sind von den „Twos“ und „Fours“ (Zwei-/Viertaktwechseln) des Bop ebenso inspiriert wie von klassischer indischer Musik. Wenn Sax und Bass sich am Klackern und den „Schluckauf“-artigen Glissandi seiner Trommeln hochschaukeln, sind das „Gespräche“ lebendigster Art. (FonoForum)