MUSEUM TINGUELY BASEL
The Art of Duo
Jakob Manz (saxes) | Johanna Summer (piano)
Ohne Zweifel zählen die beiden zu den meistbeachteten Entdeckungen im jungen deutschen Jazz der vergangenen Jahre. Nun treten sie im Duo in ein inniges, offenes und schillerndes Zwiegespräch. Mit seinem Jakob Manz Project zeigt sich der erst 2001 geborene Saxofonist vor allem als leidenschaftlicher Vertreter des zeitgenössischen Jazz-Rock mit einer „verblüffend ausgebufften, raffinierten, kraftvollen, soulig-funkig groovenden Musik“, wie Jazzthing schrieb. Dass er auch die leisen, lyrischen Töne beherrscht, zeigt er nun im Zusammenspiel mit der 1995 geborenen, aus Plauen stammenden Johanna Summer. Altmeister Joachim Kühn ist begeistert von seiner jungen Klavierkollegin und schwärmt von ihrer „Musik voller Fantasie ohne jede Kategorie.“ Bei Summer passiert nichts um des Effekts willen, alles steht im Zeichen des musikalischen Storytellings, mit einem weitsichtigen Blick für Dramaturgie, Dynamik und Harmonie.
Manz und Summer kennen und schätzen einander seit ihrer gemeinsamen Zeit in der Talentschmiede des Bundesjugendjazzorchesters. Und die Tatsache, dass sie, praktisch zeitgleich, im Jahr 2020, Teil der ACT-Labelfamilie wurden, hat dafür gesorgt, dass sich ihre Wege immer wieder kreuzten, bis sie schliesslich im Duo auf der Bühne standen: Am 26. Oktober 2021 spielten sie ein kleines Gesprächskonzert im Foyer des Nikolaisaal Potsdam, die Generalprobe für den tags darauf stattfindenden Galerieabend. Und hier offenbarte sich schnell: In dieser Konstellation entsteht eine besondere Magie und Freiheit im Zusammenspiel, die sich so wohl nur zu zweit erzeugen lässt. Auf Basis von Jakob Manz Eigenkompositionen, Standards wie „Some Day My Price Will Come“ und neueren Jazz-Klassikern wie Pat Methenys „Always And Forever“ oder Esbjörn Svenssons „The Return of Mohammed“ erschaffen Manz und Summer ein eigenes musikalisches Universum, mal zart und zerbrechlich, mal rhythmisch zupackend, mal mitreissend melodisch.
Kaadri Voorand (vocals) | Mihkel Mälgand (bass, guitar)
Die Musik der estnischen Sängerin und Komponistin Kadri Voorand bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Jazz, Pop und Folk. In ihrem Heimatland ist sie ein nationaler Star und tritt regelmässig in großen Konzerthäusern auf. Sie wurde vom estnischen Präsidenten Kersti Kaljulaid zur „Jungen Kulturpersönlichkeit des Jahres“ ernannt – nur eine von zahlreichen Auszeichnungen, die ihr in ihrer Heimat verliehen wurden, darunter auch der „Estonian Music Award“. Und auch über die estnischen Grenzen hinweg erregt die junge Künstlerin mehr und mehr Aufsehen in Clubs und auf Festivals u.a. im Baltikum, Skandinavien, Deutschland und Süd- und Osteuropa.
Musikalisch Laufen lernt Kadri Voorand in frühester Kindheit als Geigerin im Volksensemble ihrer Mutter. Mit fünf beginnt sie, klassisches Klavier zu studieren, schon mit sechs schreibt sie erste eigene Lieder. Als Teenager stellt sie eine A-Cappella-Band zusammen, für die sie auch schreibt und arrangiert – ihr erster Schritt in Richtung improvisierter Musik. Sie studiert an der estnischen Musik- und Theaterakademie und der Königlichen Musikakademie in Stockholm. Ihr Talent macht schnell die Runde, was zu vielen verschiedenen Projekten mit einigen der besten Jazzmusiker Europas, u.a. im EBU European Jazz Orchestra und dem Vokalensemble „Estonian Voices“ führt. Doch schnell bewegt sich Kadri Voorands ganzer Fokus auf Konzerte und Einspielungen mit ihren eigenen, höchst facettenreichen und virtuos vorgetragenen Songs. Im Jahr 2019 nimmt sie das ACT Label unter Vertrag wo im Frühjahr 2020 ihr drittes Album als Leader, eine Duo-Aufnahme mit dem Bassisten und Gitarristen Mihkel Mälgand, erscheint.